Handreichung „Digitale Lehre in der Kunstgeschichte“
30.03.2020 (zuletzt aktualisiert: 01.04.2020)
Der Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte hat eine Handreichung zum kurzfristigen Einstieg in die digitale Lehre in der Kunstgeschichte erstellt. Die Handreichung ergänzt die aus aktuellem Anlass jeden Dienstag angebotene Videokonferenz zur Soforthilfe Digitale Lehre.
Die Pandemie des Coronavirus stellt auch die Hochschulen vor besondere Herausforderungen. Die zur Eindämmung des Virus ergriffenen Maßnahmen schneiden tief in den universitären Lehr- und Forschungsalltag ein. Zugleich kommt den Hochschulen bei der Bewältigung der Pandemie, aber auch von deren ökonomischen, sozialen und kulturellen Folgen eine erhebliche Bedeutung zu.
Angesichts dieser Situation bedarf es besonderer Bemühungen, damit die Hochschulen ihren Aufgaben in Forschung und Lehre weiterhin vollauf nachkommen können. Insbesondere die Lehre im Sommersemester 2020 wird stark von den mit der Pandemie einhergehenden Einschränkungen betroffen sein. Es ist damit zu rechnen, dass in einem erheblichen Teil der Vorlesungszeit, vielleicht gar im gesamten Semester keine Präsenzveranstaltungen angeboten werden können. Die Hochschulen haben daher in den letzten Wochen begonnen, alternative Wege aufzuzeigen und die dazu erforderlichen technischen Voraussetzungen für eine virtuelle Lehre mit digitalen Mitteln zu schaffen.
Die kurzfristige Umstellung auf digitale Lehrformate wird auch das Fach Kunstgeschichte mit Herausforderungen konfrontieren. Als Vertreter/-innen einer stark gegenstandsorientierten, visuell gestützt arbeitenden Disziplin sind Kunsthistoriker/-innen es gewohnt, dass sowohl Lehrende und Studierende als auch die Untersuchungsgegenstände (in Form von Reproduktionen oder Originalen) räumlich präsent sind. Es liegt auf der Hand, dass viele vertraute Formen der kunsthistorischen Lehre daher nicht unreflektiert in digitale Lehrformate überführt werden können. Zugleich aber kann unser Fach auf eine lange Tradition der Reflexion von Medialität zurückblicken, so dass wir gut gerüstet sein sollten, um den spezifischen Voraussetzungen digitaler Lehre gerecht zu werden und die sich dabei eröffnenden Potenziale zu ergreifen. Nun gilt es, die vor uns stehenden Herausforderungen in der Lehre auch als eine Chance zu verstehen.
Der Verband Deutscher Kunsthistoriker begrüßt daher nachdrücklich, dass der Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte mit einer Handreichung sehr willkommene Hilfestellungen und Anregungen gibt, um möglichst Vielen in der kunsthistorischen Lehre die Aneignung digitaler Lehrformate zu erleichtern. Wir sind den Kolleginnen und Kollegen, die diese Handreichung in sehr kurzer Zeit erarbeitet haben, äußerst dankbar und hoffen zuversichtlich, dass wir nicht zuletzt auf dieser Grundlage gemeinsam mit den Studierenden unseres Faches ein anregendes und ertragreiches Sommersemester gestalten können.