Universitäten leben vom offenen Diskurs, die Wissenschaftsfreiheit ist eine entscheidende Voraussetzung für unabhängigen Erkenntnisgewinn. Allerdings gibt es eine zunehmende Erwartungshaltung an die Wissenschaft, den Interessen von Wirtschaft und Gesellschaft zu dienen - durch die ökonomische Verwertung wissenschaftlicher Erkenntnis, aber auch, in einer Zeit massiver Umbrüche, als unabhängige Deutungsinstanz. Zugleich schrumpft die finanzielle und personelle Grundausstattung der Universitäten, die Wissenschaftsfreiheit gerät durch eine ökonomische Wettbewerbs- und Wachstumslogik sowie durch politische Interventionen unter Druck. Thematisiert werden soll u.a. wie im 21. Jahrhundert eine Universität aussehen soll, die einerseits ihren unschlagbaren Kern erhält – zweckfreie Forschung –, andererseits die Forderungen und Herausforderungen der Gegenwart nicht ignoriert, wer über die Relevanz von Forschung – die Wissenschaft, eine ökonomische Verwertungslogik oder gesellschaftspolitische Debatten bestimmt oder ob inhaltliche Kriterien oder quantitative Indikatoren die Qualität von Forschung und die wissenschaftlichen Fähigkeiten von Wissenschaftler*innen bestimmen.