Berufsgruppe Denkmalpflege

In ihrer heutigen Form haben sich die Wertschätzung und Bewahrung historischer Zeugnisse von Architektur und Ingenieurskunst, von Bauausstattung und Städtebau im 19. Jahrhundert entwickelt und im 20. Jahrhundert einen festen Rahmen erhalten: organisatorisch (Ämter, Behörden, Gesetze), theoretisch (z. B. Charta von Venedig 1964) und gesellschaftlich (z. B. Europäisches Denkmalschutzjahr 1975, Europäisches Kulturerbejahr 2018).
Aufgaben des hoheitlich organisierten Denkmalschutzes sind die rechtliche Rahmensetzung, das Erkennen und Erfassen von Denkmälern und die Begründung eines öffentlichen Interesses an deren Erhaltung. Auch die finanzielle Unterstützung der öffentlichen und privaten Eigentümer bei der besonderen Herausforderung ihrer Erhaltung zählt dazu. Die praktische Denkmalpflege hilft mit Maßnahmen wie Bauforschung, Monitoring, Schadensanalyse und Restaurierungsberatung bei der Erhaltung und nötigen Anpassung des Baubestandes.

Denkmalpflege und Denkmalschutz sind traditionell wichtige Themen im Deutschen Verband für Kunstgeschichte und stellen ein bedeutendes Arbeitsgebiet für Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker dar. Mitglieder des Verbandes sind u. a. in den Denkmalfachämtern, in den Unteren Denkmalbehörden, in Architektur- und Restaurierungsbüros, als Gutachter/-innen und in Forschung und Lehre an Hochschulen tätig. Entsprechend beteiligt sich der Verband mit kunsthistorischer Expertise an den fachlichen Diskussionen – beispielsweise zu Denkmalwertbegründungen –, er gibt Stellungnahmen im Zusammenhang mit Gesetzgebungs- bzw. Novellierungsverfahren ab, und er beteiligt sich in herausragenden Fällen an der positiven Bewusstseinsbildung zur Verteidigung gefährdeter Denkmäler (hierzu insbesondere die Rote Liste). Generell ist es unser Ziel, die Interessen des Berufsfeldes zu vertreten und zu einem breiten positiven Stellenwert von Denkmalschutz und Denkmalpflege in der Öffentlichkeit beizutragen. Auf dem zweijährlich stattfindenden Deutschen Kongress für Kunstgeschichte (vormals: Kunsthistorikertag) werden daher regelmäßig Sektionen mit denkmalpflegerischem Schwerpunkt angeboten, seit 2019 mit einem eigenen Fachforum.
Der Vorsitzende des Verbandes ist Mitglied im Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz, wo er durch das für Denkmalpflege zuständige Vorstandsmitglied dauerhaft vertreten wird.

Martin Bredenbeck

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Ein Denkmalgewissen für Deutschland

Der Deutsche Verband für Kunstgeschichte e.V. macht mit seiner Roten Liste auf vom Abriss bedrohte Baudenkmäler aufmerksam.

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Anlässlich der geplanten Neufassung des Denkmalschutzgesetzes NRW 2021 haben wir uns mit zahlreichen anderen Organisationen und Gruppen zum Denkmalschutz-Bündnis NRW zusammengeschlossen.

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