17.07.2020
Der Verband Deutscher Kunsthistoriker und das Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart und seine Kooperationspartner, das Institut für Architekturgeschichte sowie die Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, haben als gemeinsame Veranstalter des 36. Deutschen Kunsthistorikertages beschlossen, den für Ende März 2021 geplanten Kunsthistorikertag in Stuttgart unter dem Motto „FORM FRAGEN“ um ein Jahr auf den 23. bis 27. März 2022 zu verschieben.
Uns als Veranstaltern ist durchaus bewusst, dass diese Verschiebung ein gravierender und in dieser Form ungewöhnlicher Einschnitt im Ablauf der sonst seit dem Ende der 1990er Jahre regelmäßig alle zwei Jahre stattfindenden Kunsthistorikertage darstellt. Dennoch haben die aktuellen Ereignisse um die Covid-19-Pandemie und ihre auch mittelfristig noch nicht absehbaren Folgen eine Verschiebung unumgänglich gemacht. Bedingt durch die in der Universität Stuttgart vorhandenen Gegebenheiten bei Hörsälen und Verkehrsflächen wäre bei den voraussichtlich dann noch geltenden Abstandsbeschränkungen in Innenräumen ein den Hygienevorschriften gemäßer Veranstaltungsablauf mit der sonst üblichen Besucherzahl im März 2021 nicht möglich gewesen. Nicht zuletzt stellt eine solche Großveranstaltung derzeit und wohl genauso noch in neun Monaten ein gesundheitliches Risiko dar, dem wir keinen unserer Besucherinnen und Besucher aussetzen wollen. Auch für die zahlreichen kleineren Zusammenkünfte, die Foren, die Exkursionen, die Abendprogramme in den Museen der Stadt, die Gespräche der Kolleginnen und Kollegen in den Foyers sowie nicht zuletzt für die Ausstellerinnen und Aussteller ist ein Kunsthistorikertag unter diesen Bedingungen auch als internationaler Ort der Begegnung schlicht nicht realisierbar. Da das Organisationskomitee als Veranstalter Planungssicherheit benötigt, haben wir uns zu der Verschiebung um ein Jahr entschlossen. Das geschieht auch in der Hoffnung, dass wir uns 2022 alle wieder in der uns gewohnten und vertrauten Form in Stuttgart treffen können.
Da wir nun auf eine gemeinsame Zusammenkunft der so vielen unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren unseres Faches länger warten müssen, möchten wir gemeinsam mit dem Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte in der zweiten Märzhälfte 2021 eine alternative Zusammenkunft als digitale Konferenz vorbereiten. Diese soll den Austausch und die Diskussion aktueller Debatten im Fach befördern. Das wird uns insbesondere die Möglichkeit geben, die Folgen und Chancen in Hinblick auf den dann etwa ein Jahr zurückliegenden Beginn der Pandemie auch im Kontext der sich weiterentwickelnden Digitalisierung, wie z. B. der digitalen Transformation von Arbeits-, Forschungs- und Vermittlungskulturen in Hochschulen oder Museen zu reflektieren.
Gez.
Vorstand und Geschäftsführung des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker e.V.
Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart