In den Jahrzehnten um 1800 wird Trauern erstmals als existenzielles Bildthema isoliert. Warum wird der Wunsch nach Bildern des Verlusts ausgerechnet in der ‚optimistischen‘ Aufklärungsepoche so stark? Geht die omnipräsente Visualität des Trauerns mit veränderten genderspezifischen Zuschreibungen einher? Welche Rolle für die Trauerikonographie spielt die Erweiterung des Antikenkanons durch die beginnende Archäologie? Diesen und anderen Fragen möchte die Tagung rund um das historische Trauerthema weitflächig nachgehen. Die Spannweite möglicher Vortragsthemen reicht von der Motiv- bis zur Mentalitätsgeschichte; auch Beiträge zu dem Phänomen aus dem Blickwinkel anderer Disziplinen wie Musik- und Literaturwissenschaft oder Wissenschaftsgeschichte sind willkommen. Tagungssprachen sind Englisch und Deutsch. Die Veranstalter bitten um Vorschläge für 20-minütige Referate.