Entstehungsbedingungen – Arbeitsweisen – Transformationen
Wie kaum ein anderer repräsentiert Friedrich Nerly d. Ä. (Erfurt 1807–1878 Venedig) ein neues, zwischen Reisen und Sesshaftigkeit wechselndes Künstlertum. Ihm eignete eine fluktuierende Identität zwischen deutscher Herkunft und italienischer Wahlheimat, zwischen der Zugehörigkeit zu den frühen Pleinairisten in Rom und einer Entwicklung zum arrivierten Landschafts- und Vedutenmaler, dem als deutscher Künstler in Venedig eine internationale Karriere gelang.
Der umfangreiche Nachlass des gebürtigen Erfurters ist für das Angermuseum in hohem Maße identitätsstiftend. Schon seit Langem stellt die kunsthistorische Bearbeitung, die von umfangreichen konservatorisch-restauratorischen Maßnahmen begleitet wird, ein wichtiges Desiderat dar.
Die Tagung möchte diesen bislang nicht hinlänglich gewürdigten Landschaftsmaler in den Fokus rücken und sein ungewöhnliches Künstlerleben und sein Werk aus interdisziplinärer Perspektive neu erschließen.