Sind das Forschungs­daten oder kann das weg?

Forschungs­daten und Digital­strategien in der Kunst­geschichte

Freitag, 5. Juli & Samstag, 6. Juli 2024
(München/online)

05.–06.7.2024 (Mün­chen/on­line)

Forschungsdaten gab und gibt es in der Kunstgeschichte überall: Notizen, Exzerpte, Fotos, Tabellen, Skizzen, Transkriptionen, Textversionen, Rekon­struk­tionen … Jedes Projekt, jeder publizierte (oder auch nur vorläufige) Text, jeder inventarisierte Sammlungs­bestand, jedes Erfassen, Untersuchen und Deuten von Kulturobjekten im weitesten Sinne beruht auf solchen Materialien. Gerade in einer historischen Wissenschaft enthalten diese Potentiale für die weitere Nutzung. Das weitere Schicksal dieser vorbereitenden oder auch ‚Hilfsmaterialien‘ war  bislang ganz den einzelnen Forschenden, Projekten oder Institutionen überlassen. Im besten Fall wurden sie in irgendeiner Weise archiviert, im schlechtesten vernichtet.

Das digitale Format bietet nun nicht nur für die Erarbeitung von Forschungs­daten ganz neue Möglich­keiten, sondern fordert auch immer stärker dazu heraus, über deren Nach­nutzung und Weiter­ver­wendung nach­zu­denken. Dies betrifft einzelne Forschende ebenso wie Institutionen oder die kommerzielle Beschäf­ti­gung mit Kunst und Kultur. Zu fragen ist dabei nicht nur, was aufgehoben und zur allgemeinen Verfügung gestellt werden kann, soll und darf. Entscheidend ist auch, wie diese Daten aufbereitet, strukturiert und publiziert werden. Klar ist, dass damit nicht nur zentrale Fragen der Ressourcen (Arbeitszeit, Finanzierung, aber etwa auch Speicher­platz usw.) angesprochen sind. In neuer Weise zu überdenken sind Fragen von wissen­schaf­tlicher Katego­risierung, von (geteilter, kollabora­tiver, fort­schreibender) Autor­schaft, von Formen des wissen­­schaft­lichen Nachweisens, von biblio­graphischem Erfas­sen, usw.

Von Forschungs­daten-Management (FDM, engl. RDM) ist aktuell überall die Rede. Mit der Nationalen For­schungs­daten­infra­struktur (NFDI) hat die Wis­sen­schafts­politik einen Prozess angeschoben, in dessen Mittelpunkt Forschungsdaten stehen. Allerdings unter­scheiden sich die Forschungsdaten der Kunstgeschichte teils mehr, teils weniger von denen anderer Disziplinen. Auch die Erwartungen und Anforderungen von Kunst­historikerinnen und Kunst­historikern an für sie relevante Forschungs­daten dürften nicht einfach deckungs­gleich mit denen anderer Wissenschaften sein. Die Arbeits­tagung adressiert diese zentralen Fragen und will darauf aufbauend einen gemeinsamen Vorschlag für das weitere Vorgehen erarbeiten. Nur so kann sicher­gestellt werden, dass die für das Fach relevanten Forschungs­daten erkannt und in nachhaltiger Form auch erarbeitet und zur Verfügung gestellt werden können.

Eine gemeinsame Veranstaltung von:

Zentralinstitut für Kunstgeschichtearthistoricum.netDeut­scher Verband für Kunstgeschichte
Programm

5. Juli 2024

UhrzeitProgrammpunkt
12:00 UhrGet-together
13:00–13:15 UhrBegrüßung
Ulrich Pfisterer (Zentralinstitut für Kunstgeschichte / Ludwig-Maximilians-Universität München)
Kerstin Thomas (Vorsitzende des Deut­schen Verbandes für Kunstgeschichte e.V.)
Maria Effinger (Universitätsbibliothek Heidelberg)


Status Quo und Einführung

13:15–13:45 UhrWas sind Forschungsdaten in der Kunstgeschichte?
Georg Schelbert (Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München)

Wo sind die kunsthistorischen Forschungsdaten?
Maria Effinger (Universitätsbibliothek Heidelberg)


Keynote

13:45–14:15 UhrDatafizierung und digitale Wissensinfrastrukturen: Herausforderungen, Methoden, Erkenntnispotentiale aus Perspektive der Digital Humanities
Torsten Schrade (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz)


Forschungsdaten in der Kunstgeschichte:
Use Cases – Desiderate – Strategien

Moderation: Lisa Dieckmann, Universität zu Köln
14:15–15:15 Uhr I. Individuelles Forschen
Nils Büttner (Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart)
Stephan Hoppe (Institut für Kunstgeschichte, Ludwig-Maximilians-Universität München)
Franziska Klemstein (Hochschule Mainz / Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz)

15:15–15:45 UhrPause

15:45–16:45 UhrII. Projekte und Forschungsverbünde
Sarah Pittroff (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz )
Thorsten Wübbena (Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Mainz)
Paula Schulze (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, SFB 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“)

16:45–17:45 UhrIII. Institutionelles: Museen, Denkmal­pflege, Forschungs­institute/Bild­archive
Christian Gries (Landes­museum Württemberg, Stuttgart)
Ulrich Knufinke (Niedersächsisches Landes­amt für Denkmal­pflege, Hannover)
Petra Winter (Zentral­archiv der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kultur­besitz)

17:45–18:15 UhrPause


Podiumsdiskussion

Moderation: Sebastian Preuss, Berlin
18:15–19:15 UhrHubertus Kohle (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Ulrich Pfisterer (Zentralinstitut für Kunstgeschichte / Ludwig-Maximilians-Universität München)
Anna Schreurs-Morét (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Julia Trinkert (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)

ab 19:15 UhrApéro riche

6. Juli 2024

09:30–13:00 UhrArbeitsgespräch

Teilnahme in Präsenz

Eine Teilnahme am 5. Juli 2024 in Präsenz ist ohne Anmeldung kostenfrei möglich.

Veranstaltungsort:
Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Katharina-von-Bora-Str. 10
80333 München
Vortragssaal 242, II. OG

Eine Teilnahme am 6. Juli 2024 ist nur in Präsenz nach Anmeldung () und Einladung möglich.

Anfahrt
Online-Teilnahme

Eine Online-Teilnahme am 5. Juli 2024 ist ohne Anmeldung kostenfrei möglich.

Die Veranstaltung wird parallel via Zoom übertragen. Dem Zoom-Meeting können Sie unter unten stehendem Link beitreten.

Meeting-ID: 856 5934 5839
Kenncode: 148258

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