„Schwarz Katz“ in Frankfurt-Niederrad

Eintrag veröffentlicht am 10.02.2021

Foto: Heimatmuseum Niederrad

Seit 1984 bestand das Traditionslokal „Schwarz Katz“ in der Nähe von Frankfurt am Main. Der Inhaber Rüdiger Prinz musste seine Kneipe im September 2017 schließen, da ihm der Mietvertrag von der neuen Besitzerin gekündigt wurde. Diese plant einen Neubau mit mehreren Wohnungen in der Kelsterbacher Straße.

Das Gebäude bestand mindestens seit dem 17. Jahrhundert und blickte auf eine interessante Geschichte zurück. Als sogenannte „Schwarz Katz“ wurde es erstmalig im Jahr 1870 erwähnt, seitdem gab es in dem Lokal unter anderem Veranstaltungen. Das beschädigte Gebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut und diente zunächst als Hutfabrik, im benachbarten Gebäude wurde eine Bohnerwachsfabrik eingerichtet.

Foto: http://alfa-beet.blogspot.com/2017/04/

Der abgerissene Bau war ein schlichtes, zweigeschossiges Einfamilienhaus mit einem angegliederten und kleineren Gebäude. Die helle Fassade war mit hochformatigen Fenstern in einfacher Teilung gegliedert. Rechts an das abgerissene Lokal anschließend befindet sich ein Stehcafé, links ein weiteres historisches Gebäude, das zu dem denkmalgeschützten Ensemble gehört. Das Besondere am Gebäude der Schwarzen Katz war, dass es das älteste Walmdach der Region aufwies und damit einen hohen bauhistorischen Wert hatte. Die Gebäude waren über einen Hof miteinander verbunden. Leider lässt sich durch den Abriss nicht mehr vollständig klären, aus welchen Zeitschichten die verschiedenen Teile der Bausubstanz entstammen.

Das Lokal bestand als historisches Ensemble mit den umliegenden Häusern, wie beispielsweise mit dem Pfarrhaus gegenüber. Laut Denkmalamt war das Gebäude nicht erhaltenswert, da die Bausubstanz sehr schlecht war. Auch eine Sanierung war laut der neuen Eigentümerin zu teuer – daher wurde das Gebäude vor kurzem abgerissen.

Text: Ann-Kathrin Hartenbach
Redaktion: Martin Bredenbeck